Inzwischen gibt es viele Anbieter einer Fotobox, die mit unterschiedlichen Produkten und Ausstattungsmerkmalen aufwarten. Damit Du nicht völlig den Überblick verlierst, zeige ich Dir hier welche Punkte wichtig sind und worauf Du unbedingt achten solltest, wenn Du eine Fotobox mieten möchtest.
Punkt 1: Die richtige Kamera
Wenn Du Wert auf qualitativ gute Fotos legst, solltest Du ein besonderes Augenmerk auf die verbaute Kamera legen, denn da gibt es bereits gewaltige Unterschiede in der Bildqualität. So verwenden manche Anbieter nur günstig Webcams, die meist über HD-Auflösung nicht hinauskommen. Zudem bietet diese Art der „Kameras“ besonders bei schlechten Lichtverhältnissen nur mäßige Bildqualität.
Ganz anders sieht es da bei der Verwendung einer hochwertigen Spiegelreflexkamera (auch DSLR genannt) aus. Diese bietet nicht nur eine viel höhere Auflösung, sondern besitzt zudem eine intensivere Lichtempfindlichkeit. In Summe macht also die DSLR die qualitativ hochwertigeren Bilder. Doch woran erkennt man jetzt was für eine Kamera verbaut ist? Liest Du weder etwas von DSLR bzw. Spiegelreflex und siehst auch auf dem Produktbild kein großes rundes Objektiv, ist hier mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein günstiges Fotomodul (Webcam) verbaut.
Punkt 2: Die perfekte Beleuchtung
Gute Fotos benötigen genug Licht. Eine Fotobox sollte daher über eine ausreichende Beleuchtung verfügen. Die definitiv schlechteste Variante sind integrierte LED-Lampen. Zum einen strahlen diese Lampen meist zu kühles oder zu warmes Licht aus (Mit anderen Worten zu blau oder zu rot) was zu einer seltsamen Farbgebung auf den Bildern führt, zum anderen sind diese Lampen häufig zu schwach und schaffen es nicht gerade in einer dunklen Umgebung alle Flächen ausreichend zu beleuchten, sodass einige Bereiche des Bildes zu dunkel werden.
Die beste Ausleuchtung erreicht hingegen ein Studioblitz. Dieser ist meist auf die Fotobox geschraubt oder integriert. Etwas kleiner und leistungsschwächer sind klassische Aufsteckblitze aus dem Bereich der Hobbyfotografie. Fotoboxen mit dem Fokus auf bestmöglich Ausleuchtung setzen daher meist auf den Studioblitz, der zwar größer ist, aber auch mehr Leistung abgeben kann und somit die Szene am besten ausleuchtet.
Punkt 3: Ein Bildschirm mit Liveansicht
Ein Bildschirm mir Live-Vorschau sollte jede Fotobox integriert haben. Die Live-Vorschau ist dabei besonders wichtig, da man ohne diese sonst erst nach dem Knipsen des Fotos sieht, ob auch alle Beteiligten auf dem Foto drauf sind. Beim Bildschirm an sich gilt: Je größer desto besser! Im Idealfall sollte das Display der Fotobox mindestens eine Diagonale von 15 Zoll (ca. 39cm) aufweisen. Das ist deswegen wichtig, da sich häufig mehrere Menschen gemeinsam fotografieren und man sich aus der Entfernung auf einem kleinen Display nur noch schwer erkennen kann.
Punkt 4: Ein guter Fotodrucker
Ein Drucker macht eine Fotobox erst so richtig komplett. Schließlich liegt für viele Nutzer genau hier der Spaß die Bilder direkt zu drucken und mitnehmen zu können. Doch auch Drucker ist nicht gleich Drucker. Einige Anbieter verwenden kleine Drucker (Canon Selphy) die eigentlich für den Privatgebraucht konzipiert sind. Diese Drucker benötigen für einen Ausdruck meist knapp eine Minute und nach einigen wenigen Ausdrucken (teilweise nur ca. 30 Stück) muss schon das Papier manuell von Euch nachgelegt werden. Wenn Ihr also die Fotobox nicht dauerhaft überwachen wollt, solltet Ihr lieber zu einer Fotobox mit professionellem Fotodrucker greifen.
Profidrucker sind die Drucker, mit denen man in der Drogerie Bilder von einer SD-Karte oder vom Handy ausdrucken kann. Papier und Farbband kommt dabei von einer Rolle, wodurch der letzte Ausdruck noch genauso gut ist wie der Erste. Zudem haben sie eine enorme Druckkapazität von meist 400 Fotos, was ein Wechseln des Medien-Materials unnötig macht. Ein Bild zu drucken dauert außerdem nur ca. 10 Sekunden und die Bilder sind nach dem Druck sofort anfassbar und wischfest. Wem Geschwindigkeit des Ausdrucks und das wartungsarme Fotografieren wichtig ist, miete lieber gut statt billig.
Ist die Fotobox mit Drucker gefunden, stellt sich nun noch die Frage nach dem Druckdesign. Hier sollte der Anbieter verschiedene Vorlagen zur Auswahl haben. Ob für ein Foto mit schönen Rahmen oder für eine Dreier- oder Viererserie – ein guter Anbieter hat viele Vorlagen zur Auswahl. Sollte dennoch kein passendes Druckdesign dabei sein, bieten guter Anbieter auch die Erstellung eines individuellen Druckdesigns mit an.
Punkt 5: Fotofilter, Galerie und Sharing Funktion
Moderne Fotoboxen können mehr als nur simple Fotos machen. Oft haben die Boxen ein Touchdisplays verbaut, über das die Box nicht nur ausgelöst wird, sondern mittels dem man auch seine Fotos noch mit Filtern versehen kann bevor sie gedruckt werden. Einige Boxen bieten sogar eine Onlineverbindung, so dass die Bilder direkt auf social Media Plattformen geteilt oder per E-Mail versendet werden können.
Nachteilig dabei ist jedoch, dass während die Einen vor der Fotobox stehen und ihre Bilder mit Filtern verschönern oder per E-Mail versenden, die Anderen in der Zeit vor der Box warten müssen. Um diese Wartezeiten zu umgehen biete manche Fotoboxanbieter eine Live Fotogalerie an. Dazu muss der Gast lediglich einen QR- Code mit seinem Handy scannen und gelangt so zu den Bildern. Hier kann er sich dann sein Bild meist sogar direkt aufs Handy laden, um es dann von dort im Social Web zu teilen.
Punkt 6: Touch, Buzzer, Funk- oder Kabelauslöser
Damit eine Fotobox Bilder machen kann muss sie natürlich erst einmal ausgelöst werden. Fotoboxanbieter bedienen sich da verschiedener Möglichkeiten. Die ungünstigste Möglichkeit eine Fotobox auszulösen ist ein Kabelauslöser. Nicht nur, dass man die Hände nicht frei für lustige Requisiten hat, entsteht durch das lange Kabel zudem eine gefährliche Stolperfalle für andere Gäste. Ein Funkauslöser beseitigt zwar dieses Problem bringt aber auch gleich zwei neue mit sich. Zum einen kann Funk durch äußere Einflüsse gestört werden, so dass ein Auslösen im ungünstigen Fall nicht möglich ist. Zum anderen kann es passieren, dass ein Gast zu späterer Stunde vergisst, wo er den Auslöser zuletzt hingelegt hat.
Um all diese Probleme zu umgehen setzen die meisten viele Anbieter auf eine robuste Buzzerlösung oder die Auslösung über den Touchscreen. Beim Touchscreen sollte man jedoch darauf achten, im Eifer des Gefechts nicht zu kräftig auszulösen, da die sensible Technik sonst beschädigt werden könnte. Buzzer vertragen hingegen auch mal einen härteren Auslöseschlag.
Punkt 7: Das Zubehör
Eine Fotobox macht am meisten Spaß, wenn man sich mit lustigen Hüten, Brillen oder Perücken verkleiden kann. Viele Fotoboxanbieter liefern daher eine Auswahl an Requisiten als Zubehör zu ihrer Fotobox mit. Aber Achtung: Bei manchen Anbietern müssen die Requisiten gegen eine extra Gebühr dazu gebucht werden, was den ganzen Fotoboxspaß wieder verteuert. Auch bei der Qualität und Auswahl der Requisiten gibt es zwischen den Anbietern Unterschiede. Günstige Anbieter liefern meist nur sogenannte Props (Das sind Bärte, Brillen oder Hüte aus Pappe an einem kleinen Holzstiel.) zu ihren Boxen mit. Wer mehr möchte sollte sich hingegen einen Anbieter suchen, der echte Hüte, Spaßbrillen, Perücken oder Aufblasinstrumente zu seiner Fotobox anbietet. Selbstverständlich sollten diese Requisiten vor jeder Veranstaltung durch den Anbieter gereinigt und desinfiziert worden sein.
Sollte die Eventlocation selbst keinen schönen Hintergrund für die Fotobox bieten, sollte man bei der Suche nach einer Fotobox einen Anbieter wählen, der ebenfalls einen Fotohintergrund mit vermietet. Im Idealfall kann man sich sogar zwischen mehreren Hintergründen einen passenden aussuchen. Leider bieten Versandanbieter aufgrund der Größe und des zusätzlichen Gewichts nur sehr selten Hintergründe mit an, so dass man eher bei den lokalen Anbietern fündig wird.
Punkt 8: Zusatzausstattung
Die meisten Fotoboxen beschränken sich auf die reinen Fotoboxfunktionen. Manche Anbieter glänzen jedoch durch weitere Zusatzfunktionen. So ist bei einigen Boxen auf der Rückseite ein weiterer Monitor installiert, auf welchen die bereits gemachten Bilder in Endlosschleife abgespielt werden. Dies sorgt naturgemäß für viel Gelächter bei den umstehenden Gästen und ausreichend Motivation für weitere verrückt lustige Bilder. Abweichend kann auf dem Monitor aber auch eine eigene Diashow z.B. vom Brautpaar wiedergegeben werden, welche den romantischen Werdegang der Beziehung zeigt. Alternativ zum zweiten Monitor bieten manche Fotoboxen die Möglichkeit zum Anschluss eines Beamers, der dann die gemachten Bilder als Schleife an eine Wand projiziert.
Punkt 9: Versand, Abholung oder Aufbauservice
Grundsätzlich gibt es drei Wege, wie eine Fotobox zu Eurer Feier kommen kann - per Paketpost, per Selbstabholung oder die Fotobox wird für Dich an Ort und Stelle aufgebaut. Beim Versandanbieter wird die Fotobox inklusive Zubehör vor der Veranstaltung per Paket zu Euch nach Hause geliefert. Das klingt fortschrittlich, ist allerdings mit einigen Risiken verbunden, wie Beschädigung im Versandprozess (Haftung?), Paket kommt nicht rechtzeitig oder wurde beim Nachbarn abgegeben, der leider jetzt im Urlaub ist. Ebenso müssen Versand-Fotoboxen klein und leicht sein, weshalb teilweise oder sogar komplett auf hochwertigen Komponenten wie DSLR, Studioblitz und professioneller Drucker verzichtet wird. Wenn Ihr nicht zu Hause feiert, müsst Ihr die Fotobox dann außerdem noch zur Eventlocation transportieren, dort aufbauen und nach dem Event selbst abbauen sowie Euch um den Rückversand zum Verleiher kümmern. Auch die Inbetriebnahme samt Papierausstattung und -wechsel liegt dann in Eurer Verantwortung.
Ähnlich verhält es sich mit Fotoboxen, die Ihr beim Anbieter direkt abholen können. Hier seid Ihr für die Abholung jedoch selbst verantwortlich und könnt so eine Lieferverzögerung ausschließen. Auch kann der Anbieter hochwertigere Technik verbauen, da er nicht so auf das Gewicht der Fotobox achten muss.
Den größten Komfort genießt Ihr jedoch bei lokalen Anbietern, die ihre Fotoboxen direkt zu Eurer Eventlocation liefern und dort für Euch aufbauen und einrichten. So entfallen die komplette Arbeit sowie der Stress und Ihr könnt Euch voll und ganz auf Euer Event fokussieren.
Punkt 10: Die Aufstellung
Um eine Fotobox auf einer Party aufstellen zu können, sollte dafür ein Platz von mindestens 2x2 Metern freigehalten werden. Besser ist jedoch eine Fläche von 2x3 bis 3x3 Metern. Die Fotobox selbst nimmt in der Regel dabei weniger als 1m² Standfläche ein. Dies gilt übrigens für alle Fotoboxen gleichermaßen.
Unterschiede gibt es meist nur in der Art der Aufstellung. So setzen manche Anbieter auf Stative, die eher eine wackelige Angelegenheit sind und zudem durch die ausladenden Stativbeine nicht zu unterschätzende Stolperfallen bilden. Besser schneiden da Fotoboxen ab, die mittels solidem Ständer auf einer stabilen Grundplatte montiert sind. Das sieht nicht nur besser aus und garantiert einen festen Stand, sondern ist zudem auch für die Gäste der Veranstaltung sicherer. Gleiches gilt ebenfalls für Fotoboxen die als durchgehende Box bis zum Fußboden konstruiert sind.
Allen Boxen gemein ist wiederum die Aufstellung an einem wettergeschütztem Ort, denn Regen mag die verbaute Technik in keinem Fall. Auch sollte ein normaler 220V Stromanschluss in der Nähe vorhanden sein, da die allermeisten Fotoboxen diesen benötigen.
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